Impfungen bei Kaninchen
Drei Impfungen für Kaninchen sind allgemein verbreitet: Generell sollten Kaninchen jährlich gegen RHD und Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen ist umstritten, da |
Nur gesunde Tiere dürfen geimpft werden. Bei chronischen Erkrankungen sollte der Allge-meinzustand des Kaninchens möglichst stabil, d. h. die Erkrankung nicht auf einem Höhe-punkt sein.
Ausschließlich im Haus gehaltene Tiere sollten ebenfalls geimpft werden, weil die Erreger auch über Insekten oder den Menschen übertragen werden können.
Wogegen wird geimpft?
RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease, Chinaseuche
RHD ist eine gefährliche Viruserkrankung, die fast immer tödlich verläuft. Sie wird vor allem durch Insekten und Parasiten übertragen, aber auch durch direkten Kontakt oder Grünfutter. Nach der Ansteckung treten nach einem bis drei Tagen die Krankheits-erscheinungen auf: Blut läuft aus der Nase, die Kaninchen bekommen keine Luft mehr und ersticken. Wenn die Erstimpfung nach der 12. Lebenswoche erfolgt, braucht erst ein Jahr später wieder geimpft werden. Bei einer Erstimpfung zwischen der 4. und der 11. Lebenswoche sollte diese nach 3 - 4 Wochen aufgefrischt werden. Danach muß nur noch einmal jährlich geimpft werden. |
Myxomatose
Myxomatose ist eine Vireninfektion, die durch blutsaugende Insekten und Parasiten, aber auch über Grünfutter übertragen wird. Die Symptome sind vielfältig, die Krankheit ist nicht heilbar und verläuft in der Regel tödlich. Drei bis fünf Tage nach der Ansteckung treten Schwellungen an Augen, Mund, Nase, Ohren, Genitalien und After sowie Fieber auf. Die Kaninchen wirken benommen, verweigern die Nahrung und sterben acht bis zehn Tage nach Beginn der Krankheit.
Junge Kaninchen sollten im Alter von 4 - 6 Wochen erstmals gegen Myxomatose geimpft werden. Bei Jungtieren und Kaninchen, die noch nie geimpft worden sind, muß die erste Impfung nach vier Wochen wiederholt werden. Ansonsten soll die Impfung alle sechs Monate erneuert werden. Bei der Impfung können unter Umständen kleine Knötchen an der Einstichstelle entstehen, die sich jedoch wieder zurückbilden. Manche Tierärzte halten es für ausreichend, die Kanin-chen einmal jährlich zu Beginn des Frühjahrs zu impfen. Allerdings besteht dann während des Winterhalbjahres kein Impfschutz mehr. |
Kaninchenschnupfen
Der Kaninchenschnupfen ist eine Atemwegserkrankung, die durch eine Vielzahl von Erregern hervorgerufen wird. Sie wird durch Bakterien im direkten Kontakt oder auch über die Luft übertragen. Begünstigt wird die Infektion durch Zugluft, Feuchtigkeit, unsau-bere Haltung und ein schlechtes Immunsystem der Kaninchen. Anzeichen der Krankheit sind Niesen, Nasenausfluß (erst wäßrig, später eitrig), Bindehaut-entzündung, Fieber und Teilnahmslosig-keit. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann sie innerhalb einer Woche zum Tod führen. Zudem können die inneren Atemorgane angegriffen werden, wodurch der Schnupfen chronisch wird |
Ab der vierten Lebenswoche können Kaninchen gegen Schnupfen (d. h. gegen die Erreger Pasteurellen und Bordetellen) geimpft werden. Die Impfung muß nach vier Wochen wieder-holt und danach halbjährlich aufgefrischt werden.
Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen ist umstritten, weil …
… sie nur gegen den durch Pasteurellen und Bordetellen verursachten Schupfen hilft (es gibt aber noch sehr viele andere Schnupfenerreger),
… sie heftige Impfreaktionen und sogar die Erkrankung selbst hervorrufen kann,
… die geimpften Tiere eventuell die Krankheit auf andere ungeimpfte Kaninchen mit geschwächtem Immunsystem übertragen können.
Impfplan
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Erstimpfung |
regelmäßige Impfung |
Kombination mit anderen Impfungen |
RHD |
Ab der 4. Lebenswoche, Wiederholung nach 4 Wochen |
alle 12 Monate |
zusammen mit Myxomatose-Impfung |
Myxomatose |
Ab der 4. Lebenswoche, Wiederholung nach 4 Wochen |
alle 6 Monate |
zusammen mit RHD-Impfung |
Schnupfen |
Ab der 4. Lebenswoche, Wiederholung nach 4 Wochen |
alle 6 Monate |
mind. 2 Wochen Abstand zu RHD-/Myxomatose-Impfung |
Text und Gestaltung: © 2006 by Gesa Schäfer
Bilder: ©opyright Dr. von Rhein. www.dr-von-rhein.de